Sammlung Liaunig 2023 - "Follow the Rabbit" und Zbynek Sekal

 

Die Eröffnung der diesjährigen Präsentationen in der Sammlung Liaunig geriet wieder zu

unserem persönlichen Kultur-Höhepunkt. Obwohl früh im Jahr, wird dieses Ereignis vermutlich

nicht mehr zu toppen sein.

Ich kann an dieser Stelle nur die Empfehlung abgeben, sich diese Präsentationen anzusehen.

 

Der Titel der Hauptausstellung: „Follow the Rabbit“, bekannt aus der Geschichte von Alice im Wunderland,

kann auf der einen Seite bedeuten einer Idee zu folgen, andererseits aber auch, die Besonderheiten

hinter den gewöhnlichen Erscheinungen zu suchen.

Im vorliegenden Fall geht es um die äußerst gelungene Gegenüberstellung moderner Kunst westlicher

und östlicher Herkunft. Neue Sichtweisen werden geradezu provoziert.

Im Gegensatz dazu steht die in ihrer Bescheidenheit nicht minder bestechende Ausstellung

von Arbeiten des bereits verstorbenen tschechischen Künstlers Zbynek Sekal zum 100. Geburtstag.

 

Vielen Dank an Familie Liaunig.

 


 

Zwischen Chaos und Ordnung

Werkschau neuerer Arbeiten am 22. Oktober 2021 auf der Burgruine Glanegg

 

Die Ausstellung auf der Burgruine Glanegg umfasste wesentliche  Arbeiten aus den vergangenen zehn Jahren.

Dabei konzentrierte sich die Schau auf Aktzeichnungen, Aquarell- und Acrylmalereien

sowie auf keramische Arbeiten. Das war zugleich die Werkabfolge aus technischer Sicht.

Nach Bibliothek und Burghof wurde erstmals das im Sommer 2021 freigelegte Gewölbe als Ausstellungsort genutzt.

Letzter Teil und zugleich der Höhepunkt dieser Präsentation war der Triptychon in der Burgkapelle.

Ein Werk, dass bereits 2018 die Kapelle gefunden hat.

Die Vernissage konnte unter optimalen Bedingungen durchgeführt werden. Zahlreichen Gästen,

die jüngste Besucherin war drei Wochen alt, wurden alle Sinne aktiviert.

 

Nochmals vielen Dank an das Team des Burgvereins und an alle meine Helferinnen und Helfer.

 


Kunst.Sommer.Viktring.2021 - ein zufriedener Rückblick

Wie im Vorwort zu dieser Veranstaltung schon beschrieben, stand die Planung des diesjährigen

Kunst-Sommers in Viktring bis in den Mai hinein auf wackeligen Beinen.

Groß war die Unsicherheit, weil sich die Bedingungen alle vierzehn Tage geändert haben.

Dementsprechend groß war aber auch die Freude, als klar war,

dass wir unter möglichst kontrollierten Bedingungen unsere Kurse über die Bühne bringen werden.

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer dankten uns für die Möglichkeit, nach der sauren-Gurken-Zeit

endlich wieder im Kreise Gleichgesinnter gestalten zu können.

So können wir nur hoffen, dass sich im kommenden Jahr die Pandemie derart reduziert hat,

dass wir wie üblich zu Ostern mit den Anmeldungen starten können.

 

 


Sommeratelier 2020 am Rotschitzenteich

Juni bis September 2020, Rotschitzen, Gemeinde Köttmannsdorf

 

2020 war alles anders.

Den Lockdown nutzen wir, um den von uns bewirtschafteten Teich auf Vordermann zu bringen.   Dabei reifte

recht früh in mir der Gedanke, hier ein Sommeratelier zu errichten. Dazu braucht es nicht viel.

Ein ordentliche Sitzgarnitur, Sonnenschutz und ein inspiratives Umfeld. Wann immer es möglich war,

malte ich am Teich und wie selten zuvor, genossen meine Frau und ich hier den Sommer.

Das Meer ist uns kaum abgegangen.

 

 


Kunst.Sommer.Viktring 2019 - eine Rückschau

Stift Viktring, 29. Juli bis 10. August 2019

 

 

Im vorbildlich restaurierten und stimmungsvollen Stift Viktring mit den hervorragenden räumlichen und technischen Voraussetzungen

fand heuer zum neunzehnten Mal der „Kunst.Sommer.Viktring“ statt.

Organisiert und betreut wird diese Veranstaltung vom Keramikverein ELSA-Viktring.

 

Wir sind kein Animationsbetrieb und wir sind auch kein Behübschungsunternehmen.

Es geht um ehrliche Gestaltung im Rahmen der Möglichkeiten.

Eine geradezu perfekte räumliche Situation, die in Österreich wenig Vergleichbares findet,

eine humorvoll-kreative Stimmung und beste Betreuung - das sind die Grundpfeiler vom Kunst.Sommer.Viktring.

 

Und immer wieder begeistern die Werke der Teilnehmerinnen und Teilnehmer,

die im Rahmen der großen Schlussausstellung, heuer am 10. August, zu bewundern waren.

 

Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

 

 


MUMOK, "Vertigo" -

Op Art und eine Geschichte des Schwindels

 

Wien Museumsquartier, Juli 2019

 

Der Titel dieser Ausstellung orientierte sich an Alfred Hitchcocks berühmten Film aus dem Jahr 1958.

Es geht um den doppelten Wortsinn des Begriffs Vertigo/Schwindel als physisches Phänomen und

sinnliche sowie inhaltliche Täuschung.

 

Die Werke der Op Art richten sich nicht nur an den Sehsinn, vielmehr vermitteln sie Erfahrungen über den ganzen Körper.

Im ersten, einführenden Geschoß werden Gegenüberstellungen gewagt, beispielsweise Bridget Riley oder Victor Vasarely

mit Riefelbildern aus dem 17. Jahrhundert. Gewissermaßen ein optisches Genußschlednern.

Im nächsten Stock dann darf man ganzkörperlich eintauchen in ein Labyrinth aus Kojen und Installationen.

Alles bewegt sich hier, ob technisch oder (nur) optisch, ein Effekt, ein Faszinosum folgt auf das andere.

 

Diese Ausstellung ist noch bis zum 20. Oktober 2019 zu sehen.

Empfehlenswert.

 


Sammlung Liaunig 2019

 

Am Samstag, den 27. April erfolgte die Eröffnung für die heurige Schauzeit im Museum Liaung.

„Der Zukunft herzlichst gewidmet. Kunst aus Vergangenheit und Gegenwart in der Sammlung Liaunig“

lautet der Titel der diesjährigen Schau, die Vertrautes und Neues in spannende Beziehungen bringt.

Der Kurator Günther Oberhollenzer hat zweifelsfrei sehr gute Arbeit geleistet.

Abwechslungsreich, mitunter originell kontrastierend aber immer beziehungsvoll gestaltet sich ein

(Rundgang kann ich nicht sagen) Längsgang durch die wunderbare Halle. Immer wieder öffnen sich

neue Perspektiven, hinter jeder Ecke gibt es interessante Momente. Langeweile gibt es nicht.

Darf es auch in Anbetracht der gezeigten Arbeiten nicht geben.

Im dreieckigen Sonderausstellungsraum werden Werke von Wolfgang Hollegha gezeigt. Der Künstler

war anwesend, hielt sogar eine feine Rede (im Gegensatz zu seinem Kurator, dessen Referat aus dem Ruder lief)

 

Insgesamt eine wunderbare Eröffnung für eine große Schau.

Schauen Sie hin.

 


Eine Kreuzigungsgruppe in Form eines Triptychons für die Burgkapelle Glanegg

 

Gegenständliche Bildinformationen werden malerisch verschlüsselt zugunsten eines neuen Ganzen.

Bestehend aus bekannten Formelementen in einfacher, bescheidener Farbgebung erwachsen

interessante Assoziationen mit persönlichem Interpretationsspielraum.

Vielleicht entspricht es unserer Zeit, dass sich die Komposition aus einer Vielzahl von Elementen zusammenfügt.

Ist nicht auch unser Leben und unsere Umwelt reichlich vielschichtig um nicht zu sagen kompliziert geworden?

In scheinbar unübersichtlichen Verhältnissen wird bei genauer Betrachtung Ordnung sichtbar.

 

Vilém Flusser formulierte meinen Hang zur Vielfallt sinngemäß mit den Worten:

“Wir alle streben nach Ordnung, allein das Chaos ist das Natürliche“.

 

Christus am Kreuz als Mittelpunkt der Komposition und ewiger Mittelpunkt unseres Glaubens.

 

Die Fertigstellung dieser Arbeit zog sich über den ganzen Sommer des Jahres 2010.

Und seither verließ die Gruppe nur zu zwei Ausstellungsterminen das Atelier.

Bis der richtige Ort gefunden war...

 

Acryl auf Leinwand, Größe jeweils 160x100cm


 Sammlung Liaunig

 

Die Eröffnungsfeier des diesjährigen Ausstellungsjahres war zugleich ein Jubiläum für das 10-jährige Bestehen der Sammlung Liaunig.

In einer geografischen Randlage errichtet, besitzt das Haus inzwischen derart viel Strahlkraft, dass es auf dem internationalen Kunstradar

starke Signale abgibt.

 

Die aktuelle Schau wurde von Günther Oberhollenzer gestaltet. Der einstige Kurator des Essl-Museums hat dabei ganze Arbeit geleistet.

Die in der 150 Meter langen Halle präsentierten Werke fügen sich zu spannenden Gruppen zusammen. Ein Rundgang, sofern dieses Wort

in Anbetracht der architektonischen Form überhaupt anwendbar ist, bietet ständig neue und überraschende Blickwinkel.

 

Es sei mir gestattet, an dieser Stelle mein Bedauern darüber auszusprechen, dass das Informationsangebot zu den ausgestellten Werken

derart spartanisch ist, dass der Eindruck eines bildnerischen Ratespiels entsteht. Eine Handreichung in gedruckter Form, eine App mit

spannenden Informationen oder Saalbeschriftungen zu den einzelnen Themengruppen wären in der Lage, Bewertungen über das

„gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ hinaus zu ermöglichen.

 

Bemerkenswert die Präsentationen der Arbeiten von Cornelius Kolig im Kuppelsaal sowie der Bilder von Peter Pongratz in der Dreieckshalle.

 

Letztendlich ist die Lage eines derartig qualitätsvollen Museums Nebensache. Ein Besuch der Sammlung Liaunig ist ein Akt des Wollens.

Wollen Sie nur.

 


 

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Horst Kothgasser| Koschatstraße 12| 9020 Klagenfurt

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